Trends und Flops64'er Ausgabe 7/Juli 1985, Seite 48 Auch diese Spalte wird vorläufig zu einer festen Einrichtung werden. Hier werden wir über Trends auf dem Spielesektor, aber auch über Flops berichten. Nun gleich hinein ins Getümmel: Lange erwartet und zum Redaktionsschluß immer noch nicht lieferbar waren die US-April-Neuerscheinungen der Firmen Electronic Arts, Broderbund und Epyx. Schon seit Wochen kursieren Gerüchte um Programme wie »Summergames II«, »Karateka«, »Rescue on Fractalus«, »Skyfox« und einige andere mehr. Teilweise handelt es sich hier um Umsetzungen von Apple- oder Atari-Programmen, von deren hoher Qualität man sich schon überzeugen konnte. Auch von den anderen Neuerscheinungen dieser Firmen hört man bis jetzt nur Gutes. Wir bleiben am Ball und versuchen, so schnell wie möglich über diese Spiele zu berichten. »Mail Order Monsters« und »Racing Destruction Set« erreichten uns erst nach Redaktionsschluß und werden in der 64'er-Ausgabe 8 besprochen. Um beim Thema Trends zu bleiben: Daß man heutzutage mit primitiven Schießspielen keinen Hund mehr hinterm Ofen hervorlocken kann, sollten die Softwarehersteller inzwischen begriffen haben. Und auch ein einfaches Jump-and-Run-Spiel, das keinerlei neue Ideen mit sich bringt, wird wohl nur wenige Käufer finden. Trotzdem tauchen da immer noch Spiele wie »Super Zaxxon« auf. »Super Zaxxon« ist grafisch schlechter als das echte »Zaxxon«, hat aber dafür mehr unterschiedliche Stufen. Langeweile ist allerdings vorprogrammiert, denn am Spielablauf (Ballern, Ballern, Ballern...) hat sich überhaupt nichts geändert. Weiteres Beispiel ist »Conan«. Wer nun einen Adrenalinspiegelheber erwartet, der wird von einem einfallslosen Jump-and-Run-Spiel mit einfacher, ruckhafter Grafik enttäuscht. Was hätte sich nicht alles aus einem solch gewaltigen Stoff machen lassen. Wohlgemerkt: diese beiden Spiele sind leider keine Einzelfälle. Besonders tragisch ist nur, daß gerade zwei relativ bekannte Firmen, Hesware und Datamost, für diese Flops verantwortlich sind. Eines sei also jedem gesagt, der sich ein Spiel kaufen möchte: Immer vorher probespielen oder Testberichte lesen, am besten beides, denn keiner gibt gern 100 Mark für nichts und wieder nichts aus. (B. Schneider/M. Kohlen/rg)
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