Quickbyte II - das Kraftpaket64'er Ausgabe 10/Oktober 1985, Seite 14Der Quickbyte II läutet eine neue Epoche der EPROM-Programmierung ein. Selbst Neulinge auf diesem Gebiet können, dank der hervorragenden Bedienungsfreundlichkeit, schon bald ihre eigenen EPROM-Module herstellen. Vergleicht man die Fähigkeiten heutiger EPROM-Programmiergeräte mit denen der ersten Generation, so mutet das wie ein Vergleich zwischen einem Doppeldecker und einer Concorde an. Bei den ersten Geräten war es noch Usus, alle notwendigen Programmierspannungen und EPROM-Typen (es waren meistens nur zwei oder drei) mit Schaltern und Hebelchen einzustellen. Ein EPROM-Brenner gehört heute aber schon fast zur Grundausstattung vieler Computer-Besitzer. Das einzige, was beim Quickbyte II (siehe Bild) noch an die Pioniertage der EPROM-Programmierung erinnert, ist der offene Blick auf die sauber aufgebaute Platine (nach Aussage des Herstellers soll ein Gehäuse in Zukunft mitgeliefert werden). Alle anderen Funktionen der Hardware muten sehr professionell an. Der Aufwand, der zur Gewinnung der Programmierspannung getrieben wurde, ist hoch, denn der Ouickbyte II wird am Expansion-Port (durchgeschleift) des C 64 angeschlossen. Mit dem Anschluß am Expansion-Port ist natürlich der Vorteil verbunden, die Treibersoftware ebenfalls auf dem EPROM-Brenner, in Form eines Autostart-EPROMs, unterbringen zu können. Gleich nach dem Einstecken des Ouickbyte II meldet sich diese Software mit einem Menü, das schon beim ersten Durchlesen der Unterpunkte einen Vorgeschmack auf die Leistungsfähigkeit dieses Gerätes gibt. Kaum hat man die Punkte des Hauptmenüs durchgelesen, schaltet Ouickbyte II selbständig in ein zweites Menü um und fordert zur Wahl eines bestimmten EPROM-Typs auf. Zu seinem Repertoire gehören die in der Tabelle dargestellten Typen. Besonders bemerkenswert ist, daß auch elektrisch löschbare EPROMs und die von Commodore verwendeten Firmware-ROMs (im Computer/Floppy/Drucker eingebaut) zu den lesbaren, Typen gehören. Kaum ein EPROM-Brenner, der ohne eingebauten Monitor ausgeliefert wird. Beim Quickbyte II hat dieser Monitor aber professionelle Qualitäten (Tabelle). Ebenso der Modul-Modus, der es erlaubt, bis zu 128 KByte lange EPROM-Auto-Start-Programme herzustellen. Auch der in mehrfacher Hinsicht intelligente Programmiermodus, der mit den immer noch recht teuren EPROMs sehr schonend umgeht, hebt den Ouickbyte II aus dem weiten Feld der Konkurrenten heraus. Der Ouickbyte II unterscheidet zwischen drei Programmierzeiten, die er sich, je nach Qualität des eingesetzten EPROMS selbst sucht. Alle leeren Bytes (FF) werden nicht mitprogrammiert, sondern übersprungen (Urzustand eines EPROMs). Da sofort nach dem Schreiben ein Verify durchgeführt wird, werden fehlerhafte Bytes unmittelbar erkannt. Der Quickbyte II erhöht dann selbständig die Programmierzeit etwas und brennt das betreffende Byte nochmals. Dadurch wird ein optimaler Kompromiß zwischen Schonung des EPROMs, Geschwindigkeit und Datensicherheit erreicht. Mit seiner üppigen Funktionsausstattung und dem gelungenen Hardware- und Software-Konzept ist der Ouickbyte II sicherlich einer der besten EPROM-Brenner für den C 64. Der Preis von 298 Mark ist für dieses Kraftpaket gerechtfertigt, auch wenn es wünschenswert wäre, ihn preiswerter zu erhalten. (aw)
|