64'er Ausgabe 10/Oktober 1985, S. 20-21 Der neue Commodore 128 hat ein großes Echo unter unseren Lesern gefunden. Trotz ausführlicher Berichterstattung tauchen immer wieder neue Fragen auf, die zum C 128 gestellt werden. Die am häufigsten gestellten Fragen werden hier beantwortet. Bild 1. Tastaturbelegung des C 128 im C 64-Modus bei gedrückter DIN-Taste Welche Bedeutung haben die vielen beim C 128 vorhandenen Sondertasten? Die vier allgemeinen Funktionstasten (F1 bis F8) oberhalb des Ziffernblocks haben eine ähnliche Aufgabe wie beim C 64, Allerdings sind im C 128-Modus diese Tasten bereits vorbelegt:
Man kann die Belegung dieser Tasten mit dem KEY-Kommando anzeigen oder ändern. Links neben den Funktionstasten befinden sich vier zusätzliche Cursortasten, die in ihrer Funktion mit den rechts unten vorhandenen Cursortasten übereinstimmen (nicht wirksam im C 64-Modus). Die restlichen Sondertasten haben spezielle Funktionen: Mit der ESC-Taste können spezielle ESC-Funktionen ausgelöst werden (Tabelle 1). TAB ist eine Tabulator-Taste, mit der der Cursor an die nächste Tabulatorposition gesetzt wird.
Mit der ALT-Taste können Sonderfunktionen beliebigen anderen Tasten zugeordnet werden. Das ist allerdings vom verwendeten Programm abhängig. Soll eine Funktion aufgerufen werden, so ist die zugeordnete Taste zusammen mit der ALT-Taste zu drücken. Die ASCII/DIN-Taste schaltet zwischen ASCII- und DIN-Zeichensatz und der entsprechenden Tastaturbelegung um, sie funktioniert auch im C 64-Modus (!), allerdings wird hier nur der Zeichensatz geändert, während die Tastaturbelegung gleich bleibt. Das führt zu recht merkwürdigen Ergebnissen. Zum Beispiel erreicht man im C 64-Modus den Umlaut "Ä" durch die Tastenkombination (COMMODORE)-F, Bild 1 zeigt die komplette Tastaturbelegung im C 64-Modus, wenn die DIN-Taste aktiviert ist. Die ASCII/ DIN-Taste ist die einzige Sonderfunktions-Taste, die auch im C 64-Modus eine Wirkung hat. Die HELP-Taste dient zum leichten Auffinden von Fehlern in Basic-Programmen. Sie sollte immer dann gedrückt werden, wenn das Programm aufgrund einer Fehlermeldung abbricht. Dadurch wird die Zeile, in der der Fehler auftrat, am Bildschirm aufgelistet und die Fehlerstelle revers markiert. LINE FEED erzeugt auf dem Bildschirm einen Zeilenvorschub ohne Wagenrücklauf (Carriage Return), Wird diese Taste gedrückt, wandert der Cursor um eine Zeile nach unten, ohne seine derzeitige Spaltenposition zu verlassen. 40/80 DISP schaltet vom 40- zum 80-Zeichen-Bildschirm um. Diese Taste rastet beim Drücken ein und muß bereits vor dem Einschalten des Computers in die gewünschte Position gebracht werden. Eine Betätigung bei laufendem Computer bleibt bis zu einem Reset wirkungslos. NO SCROLL verhindert das Bildschirmscrolling. Wird diese Taste beispielsweise während des Listens eines Programms gedrückt, dann wird die Auflistung nach 25 Zeilen unterbrochen und erst auf Tastendruck fortgesetzt. Wie schließt man einen beliebigen RGB-Monitor an den C 128 an?
Falls der Monitor über einen Standard-RGB-Stecker verfügt, gibt es keine Probleme: Einfach den Stecker in die RGB-Buchse des C 128 einstöpseln, und der Anschluß ist getätigt. Andernfalls finden Sie in Bild 2 die Pin-Belegung der RGB-Buchse am C 128. Eine Zeichnung der Buchse finden Sie auch im Commodore-Handbuch, Anhang L, Seite 1 (Steckerbelegungen). Leider wurde im Handbuch aber vergessen, die dazugehörige Pin-Belegung abzudrucken. Mit den Informationen aus Bild 2 sollte sich jeder RGB-Monitor anschließen lassen. Das Monochrom-Signal entspricht dem Luminanz-Signal bei der Composite-Video-Schnittstelle. Über dieses Signal ist auch der Anschluß eines monochromen Monitors möglich. Welche Grafik-Modi stehen beim C 128 zur Verfügung? Der C 128 verfügt über fünf verschiedene Grafik-Modi, die über den GRAPHIC-Befehl ausgewählt werden können:
Die Grafik-Modi 0 bis 4 arbeiten über den Composite-Video-Ausgang, Modus 5 über den RGB-Monitor-Ausgang. Die Grafikauflösung beträgt wie vom C 64 gewohnt 320 x 200 Punkte bei Hochauflösung und 160 x 200 Punkte bei Multicolor. Zusätzlich steht - allerdings mit einigen Tricks auf Maschinensprache-Ebene - noch eine Grafikauflösung von 640 x 200 Punkten über RGB zur Verfügung. Kann man den C 128 auch mit einem Fernsehgerät als Bildschirm betreiben? Als einfachste Möglichkeit, um sofort mit dem C 128 arbeiten zu können, bietet sich natürlich ein bereits vorhandenes Schwarzweiß- oder Farbfernsehgerät an. Mit dieser minimalen Grundausstattung können Sie Ihren C 128 bereits betreiben. Dazu brauchen Sie nur das mitgelieferte Antennenkabel in die dafür vorgesehene Buchse an der Rückseite des Computers einstecken und das andere Ende mit dem Antenneneingang Ihres Fernsehers verbinden. Der C 128 "sendet" auf Kanal 36 im UHF-Bereich. Sie sollten allerdings bedenken, daß Sie mit einem normalen Fernsehgerät den 80-Zeichen-Modus des C 128 (wichtig für CP/M) nicht ausnutzen können.
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