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Ein britischer Heimcomputer in einem sehr ausgefallenen Design (was dem Rechner auch den Spitznamen "Knetgummilache" einbrachte). Das schwarze Gehäuse ist zwar sehr dezent und vor allem angenehm flach, die bunten Tasten sehen aber eher flippig aus. Besonders bemerkenswert ist der eingebaute Joystick, der beim Enterprise die Cursortasten ersetzt. Das mag zwar verspielt wirken (läßt sich auch prima zum Spielen einsetzen ;-)), ist aber wirklich praktisch - im Vergleich zu herkömmlichen Cursortasten geht die Bewegung per Knüppel wirklich flott von der Hand. Bild: Enterprise 64 Für einen Rechner von 1985 ist der Enterprise sehr fortschrittlich. Er bietet z.B. eine Grafikauflösung von 640 x 256 Punkten bei 8 Bit Farbtiefe (256 Farben), was sogar den im selben Jahr erschienenen 16-Bitter Amiga 1000 alt aussehen läßt (der schafft bei dieser Auflösung nämlich maximal 16 Farben ohne HAM oder EHB). Wie beim Amiga auch läßt sich die vertikale Auflösung im Interlace-Modus auf 512 Punkte erhöhen, das ist aber alles andere als augenfreundlich und auf Dauer wenig empfehlenswert. Die Speicherkapazität des Enterprise 64 ist für einen Rechner seiner Zeit eher durchschnittlich - 64 KByte bieten die anderen auch. Dieser Computer verfügt allerdings über 22 Adreßleitungen; dadurch ist er in der Lage, bis zu 4 MByte Speicher zu adressieren! Möglich macht dies eine spezielle Speicherverwaltungslogik, denn die verwendete Z80A-CPU hat selbst nur 16 Adreßleitungen. Unter Basic können die 4 MByte nicht vollständig ausgenutzt werden, es lassen sich aber bis zu 128 unterschiedliche Programme dort ablegen oder Pufferspeicher für Peripheriegeräte anlegen. Bild: Beispiel für ein LAN Ein weiteres Highlight des Enterprise ist die eingebaute Netzwerkfähigkeit: serienmäßig können 32 Rechner in einem Local Area Network (LAN) zusammenarbeiten. Das Betriebssystem verrichtet die Verwaltungsarbeit dafür im Hintergrund; es spielt also keine Rolle, welches Programm der Benutzer auf seinem Computer gerade laufen läßt. Die Netzwerkroutinen beanspruchen übrigens gerade einmal 8 KByte! Bild: Enterprise-Doppelfloppy Mit dem angebotenen 3,5"-Diskettenlaufwerk stehen dem Benutzer auch CP/M-Programme zur Verfügung, die unter EXDOS gestartet werden können (Z80A sei Dank). Für diejenigen, die lieber selbst programmieren möchten, steht ein umfangreiches Basic zur Verfügung, das u.a. auch strukturierte Programmierung erlaubt. Dieses Basic ist allerdings nicht in den Rechner integriert, es liegt als Steckmodul bei. Trotz all seiner Vorzüge wurde der Enterprise ein Flop. Dies mag am hohen Preis, aber vor allem auch am fehlenden Marketing gelegen haben. Zumindest in Deutschland war der Enterprise kaum bekannt und wurde in der Fachpresse meist auch nur kurz als Exot vorgestellt. Bild: Mephisto PHC64 Die für ihre Schachcomputer bekannte Firma Hegener & Glaser hat eine eigene Version des Enterprise 64 unter dem Namen Mephisto PHC 64 herausgebracht. Vom Namen abgesehen ist der Rechner absolut identisch zum Original, sowohl was das Äußere als auch was die Innereien betrifft. 1986 erschien der Nachfolger des Enterprise 64, der Enterprise 128 mit 128 KByte RAM. Diesem Rechner war allerdings auch nicht mehr Erfolg als seinem Vorgänger beschieden.
Quellen:
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