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Einer der größten Flops des Spielekonsolenmarktes war Amstrads Versuch im Jahre 1990, die GX4000-Konsole im Videospielsektor zu platzieren. Aber wie kam es dazu? Bereits Anfang der Achtziger brach der Spielkonsolenmarkt durch die fallenden Preise der Homecomputer sehr stark ein. Es wurde zunehmend Spielesoftware für Computer entwickelt, reine Konsolen hatten es dementsprechend schwer. Zudem waren Nintendo und Sega mit ihren Konsolen bereits gut am Markt platziert, und der Sprung zu deutlich überlegenen 16-Bit-Systemen im Homecomputerbereich durch Atari ST und Amiga 500 war bis 1990 längst vollzogen. Bild: Starterpaket GX4000 (frz. Version) Trotzdem unternahm Amstrad den Versuch, die bereits renovierten CPC Systeme der "Plus"-Reihe, die mit einem Modulport ausgestattet waren, als reine Spielekonsole auf den Markt zu werfen. Das Ergebnis war die GX4000-Konsole, die zum Einführungspreis von 299 DM (99 GBP) erhältlich war. Die Technik der GX4000 ist grundsätzlich identisch zum CPC 6128+, allerdings wurde die Hauptplatine neu entwickelt, um in das "spacige" Konsolengehäuse zu passen. Um das Ganze herum wurde dann ein Starterpaket geschnürt: Es enthielt zwei Controller, Anleitungen, Verbindungskabel und das sehr gute Autorennspiel Burnin' Rubber. Erste Kritiken waren positiv, Hardware-Scrolling, Sprites und eine Farbpalette von 4096 Farben wussten zu beeindrucken. Nichtsdestotrotz war die Technik veraltet und nur wenige Hersteller produzierten Software für das System, es wurden hauptsächlich vorhandene CPC-Titel von Ocean und US-Gold umgesetzt. Bemerkenswerte Spiele waren das bereits erwähnte Burnin' Rubber, Robo Cop 2, Navy Seals, Switchblade, Pang und Pro Tennis Tour. Offiziell wurden lediglich 25 Module veröffentlicht (in Polen wurden in der jüngeren Vergangenheit allerdings auch "neue" Titel vorgestellt). Dies alles und die geringen Werbeanstrengungen seitens Amstrad waren klare K.O.-Kriterien für die Konsole. Bild: Anschlüsse GX4000 Bereits wenige Monate nach der Vorstellung wurde die Produktion wieder eingestellt und die restlichen Geräte wurden zum Schleuderpreis von Billiganbietern verramscht. Genaue Verkaufszahlen sind schwer zu ermitteln, verschiedene Quellen berichten von 20.000 bis 40.000 Geräten und ca. genauso vielen Modulen. Nach diesem Desaster und der Erfolglosigkeit der CPC-Plus-Reihe, entschloss sich Amstrad schließlich zu einem Rückzug aus dem Heimcomputer- und Konsolenmarkt, dafür wurde die Produktion von Audio- und TV-Geräten forciert.
Quellen:
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