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Was ist MSX?Mit MSX wurde erstmals versucht, einen einheitlichen Standard für Heimcomputer zu entwickeln. Der Name ist abgeleitet von "Microsoft Extended Basic", der Programmiersprache, die auf allen MSX-Computern zu finden ist. Bei der Hardware kamen bekannte und erprobte Bauteile zum Einsatz: als CPU dient der Zilog Z80A (mit 3,58 MHz getaktet), der Videoprozessor TMS9918A von Texas Instruments (der auch im TI-99/4A seinen Dienst tut) erledigt die Grafikausgabe und für den guten Ton sorgt der AY-3-8910 von General Instruments. Zusätzlich mussten folgende Mindestvoraussetzungen gegeben sein, um den MSX-Standard zu erfüllen:
Alle Komponenten waren nicht unbedingt innovativ, aber zuverlässig und praxiserprobt. MSX sollte auch keine Revolution im Heimcomputermarkt einleiten (zumindest nicht technisch gesehen), sondern solide, für jedermann brauchbare Computer schaffen. So waren die MSX-Rechner auch eher als Gebrauchsgegenstand wie Stereoanlage und Videorecorder gedacht, denn als Bastelkiste für den Technikfreak. Das Konzept sollte es jedem Heimanwender ermöglichen, den Rechner ohne weitere technische Kenntnisse benutzen zu können; er sollte als Komponente zu vorhandenen Geräten der Unterhaltungselektronik passen und zusammen damit neue Möglichkeiten eröffnen. Dieser Philosophie folgend haben auch viele Hersteller ihren MSX-Computern zusätzliche Fähigkeiten mit auf den Weg gegeben - es gab Ansteuerungen für Bildplatten- und CD-Spieler, Genlocks, Synthesizer u.v.m. Trotz all dieser Zusatzmerkmale ist die Basis aller MSX-Geräte gleich, jede Standardsoftware und jedes Standardgerät kann mit allen MSX-Computern genutzt werden. Geschichte eines StandardsHarry Fox und Alex Weiß gründen die Firma Spectravideo, mit der Zielsetzung, einen billigen Computer für ca. 300 DM zu bauen. Die Herstellungskosten kalkulieren sie unter Verwendung von billigen Standardkomponenten auf ca. 90 DM - pro verkaufter Einheit also immer noch ein stattlicher Gewinn. Um auch die nötige Software für den neuen Rechner zu bekommen, ruft Weiß solange bei Microsoft an, bis er endlich mit Katsuhiko Nishi, dem Vizepräsidenten des Softwarehauses, verbunden wird (siehe Bild links). Nishi zeigt sich sehr interessiert an dem neuen Rechnerkonzept, bringt aber auch selbst noch etliche Änderungen an: Erhöhung der ROM-Kapazität auf 32 KByte, eine richtige Schreibmaschinentastatur, ein Interruptsystem zur Ansteuerung externer Geräte u.v.m. Durch die vorgeschlagenen Änderungen erhöht sich der kalkulierte Herstellungspreis aber drastisch: von 90 DM auf ca. 250 DM. Fox und Weiß sind zwar nicht unbedingt zufrieden mit der Entwicklung, machen aber gute Miene zum Spiel - schließlich haben sie dadurch die Chance, eng mit Microsoft zusammenzuarbeiten. Nishi beginnt mit dem neuen Projekt eine Rundreise durch Japan und versucht möglichst viele Firmen davon zu überzeugen, dass auch sie Standardrechner auf dieser Basis entwickeln. Dabei rennt er offene Türen ein und hat bei seiner Rückkehr die meisten japanischen Hersteller für "seinen" neuen Standard gewonnen. Am 16. Juni 1983 unterzeichnen folgenden Firmen den MSX-Vertrag:
Bis auf Spectravideo (Hongkong) sind bei der "Geburt" von MSX nur japanische Unternehmen dabei. Später kommen auch noch einige koreanische und europäische Firmen dazu:
Yamaha stellt im September 1983 den ersten MSX-Computer der Welt in Tokio vor. Befehlssatz des MSX-BASIC:
Quellen:
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