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Der Thomson TO7-70 ist ein französischer Computer, der sich hierzulande leider keines großen Erfolgs erfreuen durfte. Verdient hätte er es aber gehabt, denn sowohl hard- als auch softwareseitig bietet der TO einige Features, die anderen Rechnern nicht einmal per Erweiterung zugänglich sind. Erst einmal kurz zur Hardware: Der TO7-70 kommt in einem angenehm flachen Kunststoffgehäuse mit einer leichtgängigen Schreibmaschinentastatur daher. Die wichtigen Bedienelemente sind leicht zugänglich, so befindet sich z.B. der Modulschacht durch eine Klappe geschützt an der linken Seite. Die Klappe läßt sich durch einen vorn angebrachten Drucktaster öffnen und im Bedarfsfall auch per Schiebeschalter verriegeln, sehr praktisch. Recht oberhalb der Tastatur befindet sich ein leicht zugänglicher Resetknopf, aber das wirkliche Sahnestück liegt daneben: eine Klappe, unter der sich der eingebaute Lichtgriffel verbirgt. Da hat sich beim Design wirklich mal jemand Gedanken gemacht, der Griffel läßt sich kinderleicht herausnehmen und wieder verstauen, selbst an eine Halterung zum kurzzeitigen Absetzen wurde gedacht. Der Lightpen selbst ist auch intelligent konstruiert: Normalerweise sorgen solche Geräte bereits bei der Annäherung an den Bildschirm für Impulse, so daß nur eine sehr grobe Auswertung der Position möglich ist (man schaue sich nur einmal die Streuung der gängigen C64-Lightpens an, brrr). Beim TO befindet sich an der Spitze des Lichtgriffels ein Schalter, der zusätzlich gedrückt sein muß, um einen Impuls auszulösen. Man bewegt den Stift also an die gewünschte Position und drückt dann kurz auf den Bildschirm, um eine Aktion zu starten. Das geht nicht nur sehr leicht, sondern auch erstaunlich präzise. Besonders bemerkenswert ist die konsequente Unterstützung des Lichtgriffels von Anfang an. Bereits nach dem Einschalten steht ein Menü zur Verfügung, das bequem damit bedient werden kann (alternativ auch mit der Tastatur). Je nach Zustand (Modul eingesteckt, Floppy/Datasette angestöpselt) kann man mit dem Lightpen bequem die gewünschte Option auswählen. Als letzter Menüpunkt wird immer die Anpassung des Lichtgriffels angeboten, es funktioniert aber auch prima ohne diese Anpassung. Es ist nur schwer zu beschreiben, wie flott und angenehm die Bedienung des Rechners über den Lichtgriffel von der Hand geht. Selbst Spiele, die an sich klotzdoof sind, gewinnen dadurch einen gewissen Reiz. ;-) Wenn man mal einige Zeit damit verbracht hat, fragt man sich wirklich, warum nicht auch andere Hersteller auf diese wirklich gute Art der Bedienung zurückgegriffen haben, die sogar leichter ist als die Bedienung per Maus. Einen Wermutstropfen gibt es beim TO7-70 allerdings: Er verfügt über kein eingebautes Basic, dieses wurde aber als Modul mitgeliefert (ähnlich wie beim Atari 400/800). Wie bei den meisten 8-Bittern stammt auch das TO-Basic von Microsoft, aber das kann den guten Gesamteindruck nicht weiter negativ beeinflussen. ;-)
Quellen:
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