|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der 400 war (zusammen mit dem 800) der erste Heimcomputer von Atari. Bedenkt man das frühe Erscheinungsjahr (1979), dann ist der Atari 400 eine wirklich bemerkenswerte Maschine. Besonders die Videofähigkeiten sind dank seines Coprozessors ANTIC ("Alpha Numeric Television Interface Controller") sehr beeindruckend. So beeindruckend, daß auch alle 8-Bit-Folgemodelle (vom Atari 800 bis zum 130XE) über exakt denselben Videochip verfügen - er wurde nie verändert (wie übrigens auch POKEY, der IC für Sound und Tastatursteuerung). Der Chip wurde von Jay Miner entworfen, der einige Jahre später auch die Custom Chips für den Amiga entwickelt hat. Insofern ist der Amiga eher der Nachfolger der Atari 8-Bitter als der Atari ST (der wiederum wurde nämlich vom Entwickler des Commodore 64, Shivraz Shivji, designed... ;-)) ANTIC beherrscht viele verschiedene Videomodi (siehe Tabelle), die auch untereinander zeilenweise gemischt werden können. Durch das Programmieren einer eigenen Displaylist können sogar neue Modi geschaffen werden (ab den XL-Modellen mit bis zu 256 Farben gleichzeitig!). Zusätzlich kann der Chip Sprites darstellen, die bei Atari "Players" und "Missiles" genannt wurden (wohl wegen ihrer Bestimmung in Spielen). Ein Player ist ein einfarbiges, 8-Bit breites, 128 oder 246 Byte langes Sprite; ein Missile ist genauso lang, aber nur 2 Bit breit. Für diese Objekte können Prioritäten und Kollisionsabfragen sehr einfach programmiert werden. Das Besondere an ANTIC ist, daß er unabhängig vom Prozessor auf den Speicher zugreifen kann, was die CPU natürlich stark entlastet. Neben ANTIC werkeln im Atari 400 (wie auch in seinen Nachfolgern) noch andere Co-Prozessoren: CTIA ("Colour? Television Interface Adapter"), der von ANTIC die Bildinformationen erhält und durch seine Farbregister für die bunte Ausgabe sorgt (dieser wurde mit der XL-Serie durch GTIA ersetzt); POKEY ("POtentiometer and KEYboard Integrated Circuit"), der für die Soundausgabe, die Abfrage der Tastatur und den Betrieb der seriellen Schnittstelle zuständig ist; zuletzt noch PIA ("Peripheral Interface Adaptor"), der (oder vielmehr die ;-)) sich um die Joystickabfrage kümmert. Bild: Atari 400 mit aufgeklapptem Modulschacht Offensichtlich zum Spielen ausgelegt, hat der 400 satte 4 Anschlüsse für Joysticks/Paddles. Wie bei einer Spielkonsole (z.B. dem Atari VCS2600) ist der Modulport von oben zugänglich (unter einer Klappe verborgen), was ein einfaches Wechseln der Module ermöglicht. Der 400 hat übrigens kein eingebautes Basic wie seine Nachfolger, eine Programmiersprache muß erst per Steckmodul (8 KByte) nachgerüstet werden. Wenn man den Atari 400 ohne Modul einschaltet, dann hat man nur einen leeren Bildschirm vor sich, auf dem man allerdings Notizen eintippen kann (über den Sinn davon ließe sich trefflich streiten ;-)). Die Innereien des Atari 400 sind übrigens ausgesprochen stabil. Wenn man das Gerät öffnet, fällt einem sofort die wuchtige Metallkonstruktion ins Auge, die dem 400 viel Gewicht und Stabilität beschert. Das Innere ist sehr aufgeräumt und ausgesprochen gut verarbeitet. Das Gehäuse ist zwar wenig ergonomisch (was bei der ausgesprochen schlechten Tastatur aber ohnehin nicht nötig ist), aber gut durchdacht. Die Klappe über dem Modulschacht z.B. hat einen Schalter, der den Computer sofort ausschaltet, wenn die Klappe geöffnet wird. So kann man gefahrlos die Module wechseln, da der Rechner grundsätzlich beim Austausch abgeschaltet ist.
Material:
Quellen:
|
|